Weile an dieser Quelle

Trad./Carl Michael Bellman/Hans-Willi Ohl

Weile an dieser Quelle, ein schönes Frühstück ist zur Stelle
Rotwein und Trauben helle und auch ein Hühnchen knusprig fein.
Soviele Flaschen sollen aus unser'm Korb dem übervollen
durch uns're Kehlen rollen bis uns der Schlaf dann überfällt.
Der Mittagswein fließt aus dem Krug so schnell
in das Glas hinein. Weile an dieser Quelle
auch der Gesang soll euch erfreu'n.

Laß die Musik erklingen und uns die alten Lieder singen
Wein soll vor allen Dingen genügend fließen, jetzt und hier.
Schnaps, Freunde, ist hier teuer, das liegt wohl an der Branntweinsteuer.
Der Wirt freut sich ungeheuer, schreibt alles auf, kassiert uns ab.
Komm her zu mir, komm Ulla, laß uns trinken
viel Wein und Bier – auch wenn wir dann versinken,
wir zwei, was können wir dafür?

Ulla, komm laß dich küssen, wie werd' ich dich schon bald vermissen,
wenn wir uns trennen müssen nach diesem schönen Frühstück hier.
Laß uns noch einmal lachen, ein paar verrückte Dinge machen.
Das sind dann so die Sachen die Bilder der Erinnerung.
Das soll vergehn? Ich kann es kaum ertragen
und nicht verstehn. Laß mich noch einmal sagen:
Verweile doch, du bist so schön.

In diesem kühlen Grunde, da haben wir schon manche Stunde
gesoffen wohl manche Runde und doch an später nie gedacht.
Heute woll'n wir genießen und woll'n den Augenblick begießen
lassen uns nicht verdrießen von dem Gedanken an den Tod.
Nur du und ich, wir zwei im schönsten Taumel,
wie lieb' ich dich – komm laß die Seele baumeln
Schnaps, Tanz und Weib auf ewiglich.