So troll'n wir uns

So troll'n wir uns ganz fromm und sacht von Weingelag und Freudenschmaus,
wenn uns der Tod ruft: Gute Nacht, dein Stundenglas rinnt aus.
Wer heut' noch frech den Schnabel wetzt und glaubt, ein großer Herr zu sein,
paß auf, der Schreiner hobelt jetzt schon grad an deinem Schrein!
Scheint das Grab dir tief und dumpf sein Druck: Alavott, so nimm noch einen Schluck,
und noch einen hinterher und rasch noch zwei, dreie mehr,
dann stirbt sich's nicht so schwer.

Der nach des andren Liebster schielt und doch sich fühlt als Nobelmann,
paß auf! Dem Spielmann, der dir spielt, springst du ins Grab voran.
Und du, der toll vor Eifersucht zerschmiß einst jedes Glas im Saal, –
wenn dich der Tod im Bett besucht: Hoch lebe dein Rival'!
Scheint das Grab dir tief und dumpf sein Druck: Alavott, so nimm noch einen Schluck,
und noch einen rasch dabei und rasch noch zwei und noch drei,
dann stirbst du sorgenfrei.

Was hilft's, wenn du vor Wut auch spuckst, der Tod ist keiner Münze feil.
Von jedem Schlückchen, das du schluckst, schluckt schon der Wurm sein Teil.
Ob nied'res Pack, ob hohe Herrn, – am Ende sind wir Brüder doch:
Dann leuchtet uns der Abendstern ins gleiche finstre Loch.
Scheint das Grab dir tief und dumpf sein Druck: Alavott, so nimm noch einen Schluck,
und noch einen hinterher und rasch noch zwei, dreie mehr,
dann stirbst du nicht so schwer.