Ohne Job

Ich bin ohne Job, mir geht es wie vielen,
wir sitzen auf einmal zwischen den Stühlen.
Ich war Drucker bis gestern und sicher ein guter,
aber noch besser, sagt man, ist der Computer.
Wie dem auch sei und dreh's wie du willst,
für alles auf der Welt gibt's prima Argumente:
EinComputer, zum Beispiel, braucht keine Rente.

Spaziergänge stehn mir schon bis zu den Ohren,
ich bin einfach nicht fürs Nichtstun geboren.
Jetzt hab' ich die Zeitung schon dreimal gelesen,
raus aus dem Haus und ran an den Tresen.
Die Raten sind fällig und bald auch die Miete,
da rechnet man, bis man Krämpfe in'n Bauch kriegt:
Krämpfe, ach ja, kriegt ein Computer auch nicht.

Man erzählt sich Wunderdinge über diesen Computer,
daß er arbeitet für zehn, und tatsächlich, das tut er.
Soll er doch, Spitze, bloß, was mich stört,
den Profit macht nur der, dem er gehört.

Im Klartext heißt das, du darfst auf den harten
Bänken im Arbeitsamt ausgiebig warten.
Du suchst eine Stelle? Wie heißte? Wo wohnste?
Wenn du Glück hast, bist du vielleicht der Zwei(Drei/Vier/Fünf)millionste.
Vielleicht hamse für dich 'ne Überraschung parat?
Schachtel Pralinen oder so zur Belohnung.
Nebenbei, ein Computer braucht auch keine Wohnung.

So ist es nun mal, entweder du hast Geld
oder bist einer, der andern zur Last fällt.
Man liebt mich wie Fußpilz, wie ein Ekzem,
ich jucke den Staat ziemlich unangenehm.
Wer ist den schuld an der ganzen Misere?
Daß ich auf der Straße steh', ist das mein Versagen?
Der Computer wird's wissen, den sollte man fragen.