Fortuna Plango Vulnera (Die Macht des Schicksals)

Die Macht des Schicksals, wenn ich's recht beseh,
Schlägt dem Gemüte manche Wunde.
Ob Leid, ob Freude, wenn ich's recht versteh,
Alles hat so seine Stunde.

Wahr ist, was geschrieben steht,
Glück hat vorne Haare,
Aber wenn es weitergeht,
Sind sie hinten rare.

Einst saß ich oben auf dem Ehrenthron,
Stolz war ich emporgehoben.
Von bunten Blumen trug ich eine Kron,
Vom Erfolg ward ich umwoben.

Wie ich auch geblühet hab,
Glücklich einst vor Zeiten,
Ach, ich stürzte tief hinab
Bar der Herrlichkeiten.

Das Glücksrad reißt in seinem Lauf
Fallende hinab ins Dunkel,
Den andern trägt es hoch hinauf
Hell ins Lichtgefunkel.

Thront der König in der Höh,
Ahnt er, er wird fallen,
Unterm Rad liegt mancher schon,
Und so geht es allen.

Die Macht des Schicksals, wenn ich's recht beseh,
Schlägt dem Gemüte manche Wunde.
Ob Leid, ob Freude, wenn ich's recht versteh,
Alles hat so seine Stunde.

Wahr ist's und geschrieben auch,
Glück ist wie ein Feuer.
Heute wärmt's dir noch den Bauch,
Morgen brennt die Scheuer.